Förderfähigkeit des Schottenturms festgestellt

Abenberg (dn) 180.000 Euro sind für die 6000-Seelen-Stadt Abenberg kein Pappenstiel. Dennoch zahlt sie, genau wie die beiden großen Partner jährlich diesen Betrag für den Erhalt und die museale Gestaltung der Burg Abenberg an den gleichnamigen Zweckverband. 1986er haben sich die Stadt, der Landkreis Roth und der Bezirk Mittelfranken zur Gründung entschlossen und – ungeachtet einiger Diskussionen – die Umlage jedes Mitglieds in den letzten 10 Jahren von 104.000 Euro auf heute 180.000 Euro angehoben.

Dennoch herrschen, wie aktuell intensiv im Kreis Roth diskutiert, „schwierige finanzielle Rahmenbedingungen“, seit der Bezirk im Jahr 2000 das Ende der Investitionsumlage beschloss. Dies verdeutlichten Geschäftsführer Walter Rubenbauer, Bürgermeister Werner Bäuerlein, die Verantwortliche für die Museen der Burg Kerstin Bienert und der Landtagsabgeordnete Volker Bauer aus Kammerstein Ministerialdirektor Harald Huebner aus dem Finanzministerium. Lediglich 90.000 Euro jährlich für Investitionen stehen in den nächsten Jahren anlaufenden Investitionskosten von rund 1,7 Millionen Euro gegenüber.

Da wirkt es wie ein Segen, dass Volker Bauer mit Blick auf den Schottenturm beim Landesamt für Denkmalpflege nachhakte, denn es konnte durch abermalige Prüfung des Bayerischen Denkmalatlas‘ aufgeklärt werden, dass die Burg Abenberg sowohl eingetragenes Einzelbaudenkmal als auch Bestandteil des Denkmalensembles „Altstadt Abenberg“ ist. „Damit ist auch der später errichtete Schottenturm als Ensemblebestandteil der Altstadt Abenberg und erfüllt damit grundsätzlich die Voraussetzungen, dass die 225.000 Euro teure Sanierung aus Fördermitteln der Denkmalpflege gefördert werden kann. Bauer dankte hier dem Generalkonservator am Landesamt für Denkmalpflege Prof. Ing. Mathias Pfeil, der einer erneuten Prüfung aufgeschlossen gegenüber stand.

Zwar stellte sich mit der nachdrücklichen Anfrage des Abgeordneten Volker Bauer (CSU) beim Generalkonservator am Landesamt für Denkmalpflege Prof. Mathias Pfeil heraus, dass für die rund 225.000 Euro teure Sanierung des ensemblegeschützten Schottenturms nun doch Fördermittel fließen werden, jedoch wird auch die Neugestaltung des „Hauses der fränkischen Geschichte“ mit voraussichtlich über 400.000 Euro zu Buche schlagen.

Da außerdem die Neugestaltung des „Hauses der fränkischen Geschichte“ auf der Burg ansteht (voraussichtliche Kosten ca. 400.000 Euro) überzeugten sich MdL Bauer und Ministerialdirektor Huebner vom in Abenberg ansässigen Innovationspotential. Bereits bei der letztmaligen Neugestaltung vor 20 Jahren wurde das Museum vorausschauend-modern erlebbar konzipiert. Bis spätestens 2021 soll das Konzept zur Museumsmodernisierung stehen, berichtete Bienert. Aktuell befinde man sich in der Machbarkeitsphase und prüfe Schnittpunkte mit anderen Einrichtungen zur fränkisch-hohenzollerischen Geschichte etwa auf Burg Cadolzburg oder der Veste in Würzburg. Alleinstellungsmerkmale Abenbergs sollen die in Wolfram v. Eschenbachs Parzival besungenen mittelalterlichen Turniere werden, die nur auf Burg Abenberg noch an originaler Stelle direkt an der Burgmauer nachempfunden werden können, sowie der seit dem frühen 19. Jahrhundert bestehende „Mittelalterkult“, der noch heute auf Mittelaltermärkten oder dem Feuertanz-Festival gelebt wird.