Franken mischt bei Photovoltaik und Brennstoffzellen mit

Lkr. Roth (dn) „Als Mitglied des Arbeitskreises Energiewende der CSU in Bayern und als fränkischer Umweltpolitiker im Landtag freut es mich, dass mit dem 32 Millionen-Euro teuren, 3.200m²-Neubau des Helmholtz-Instituts Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien ein weiteres Leuchtturmprojekt bei der Erforschung und Marktreife-Entwicklung regenerativer Technologien hier bei uns in der Metropolregion angesiedelt wird. Ich bin mir sicher, dass Franken in den nächsten Jahren damit seinen Teil zur Vision einer klimaneutralen und nachhaltigen Energieversorgung zu akzeptablen Kosten beitragen wird “, kommentierte der Stimmkreis-abgeordnete des Kreises Roth Volker Bauer den Spatenstich durch die Staatsminister Joachim Herrmann und Ilse Aigner diese Woche. Das Forschungszentrum Jülich betreibt das neue Institut als Außenstelle in Kooperation mit der Friedrich Alexander Universität Erlangen und dem Helmholtz-Zentrum Berlin. Die Partner bündeln hier ihre Expertise in den Bereichen Material-, Energie- und Prozessforschung. Für Bauer ist dieses Kooperationsmodell der richtige Weg, die vorhandene Forschungslandschaft in Franken sinnvoll zu bündeln und zu ergänzen. „Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich mich auch darüber freuen würde, wenn – etwa im weiteren Zukunftsbereich Automation/Digitalisierung – auch der Bereich südlich von Nürnberg mit einem Institut/Campus gestärkt würde. Aber ich freue mich jetzt erst einmal, dass in Erlangen mit rund 110 Wissenschaftlern disziplinübergreifend die Schlüsselbereiche der weiteren Entwicklung der Energiewende Photovoltaik und H2-Brennstoffzellen erforscht werden“, so Elektromeister Bauer. Bauer unterstrich diesen Erfolg auch deshalb, weil der Freistaat Bayern die gesamte Baumaßnahme finanziert. Aber auch der Bund beteiligt sich kräftig. Die Grundfinanzierung von jährlich 5,5 Millionen Euro für Personal, Betrieb und Investitionen wird zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent von Bayern geleistet. Zusätzlich stellt der Freistaat seit 2014 und bis 2018 jährlich eine Million Euro für die Förderung wissenschaftlicher Projekte zur Verfügung.

Bauer, der sich seit mehreren Jahrzehnten das Voranbringen der Energiewende auf die Fahnen geschrieben hat, hat die Entwicklung in den letzten Jahren beobachtet. „Bei Wasserstoffautos sind die deutschen Hersteller hinten dran. Das mag daran liegen, dass zwar nur Wasserdampf und kein CO2 oder giftige Stickoxide aus dem Auspuff kommen, aber die Autos in der Anschaffung und im Unterhalt nicht mit konventionellen PKW mithalten können. Wer Brennstoffzellen-Fahrzeuge zu einem am Markt bestehenden Preis entwickelt und gebaut bekommt, der hat im KfZ-Markt die nächsten Jahre einen riesigen Vorteil. Ich würde es begrüßen, wenn Bayern hier eine wichtige Rolle spielt. Ein 10.000-Autos-Programm hätte seinen Reiz“, erklärte der CSU-Politiker und ergänzte, dass der Freistaat im Häuser-Bereich mit dem 10.000-Häuser-Programm bereits Brennstoffzellenheizungen mit bis zu 3.000 Euro fördert.

Auch der Photovoltaik ist für Bauer ein Bereich, der den Wert hochwertiger Forschung unterstreicht. Im Bereich der druckbaren, hauchdünnen Photovoltaik-Folien galt die Firma nanosolar aus dem Silicon Valley Anfang der 2000er Jahre als großer Hoffnungsträger – auch und vor allem der Risikokapitalgeber. „Die mussten viel zu schnell die Renditeerwartungen erfüllen. Im Solarbereich brauchen Entwicklung und Feldtests aber oft Jahre, um die erwartete, konstante Einspeisezeit von 20 Jahren zu garantieren. Nanosolar ging pleite.“ In Europa geht man daher einen anderen Weg. Durch aufwändige und EU-geförderte Materialforschung ist heute Dünnfilm-Photovoltik mit einem Wirkungsgrad von rund 20 Prozent, vergleichbar mit Produkten aus polykristallinem Silizium, möglich. „Sich in diesem, sich gerade konsolidierenden, Markt zu behaupten, wird die Herausforderung für bayerische Institute und Unternehmen – schön, dass Franken hier kräftig mitmischt!“