Politischer und praktischer Einsatz für Artenvielfalt


Volker Bauer, MdL (4.v.l.) mit Fritz Schrödel (l.), Vertretern des Obst- u. Gartenbauvereins und Till Scholl (3.v.r.) und Nicole Menzel (r.) vom LPV

Lkr. Roth (dn) „Streuobstwiesen sind der Lebensraum vieler Arten; von Steinkäuzen in den Bäumen, bis Insekten in den umgebenden Blüh- und Magerrasenflächen“, erklärt der Landtagsabgeordnete des Kreises Roth Volker Bauer. Der Landschaftspflegeverband Mittelfranken (LPV) fördert deshalb bis zu 75 Prozent der Pflanzungs- und Pflegekosten von Streuobstbäumen. Finanziert wird die Förderung vom Bayerischen Umweltministerium, das 1,4 Mio. Euro zum 2,25-Mio.-Euro-Haushalt beisteuert, dem Bayerischen Landwirtschaftsministerium, dem Bayerischen Naturschutzfonds, dem Bundesamt für Naturschutz, Naturschutzverbänden, Landkreisen und vielen Kommunen. Der Bezirk Mittelfranken unterstützt außerdem mit 265.000 Euro Projektarbeit und finanziert die LPV-Geschäftsstelle. Aus dieser Geschäftsstelle in Ansbach machten sich Till Scholl (Dipl. Ing. Umweltsicherung) und Nicole Menzel (Dipl. Ing. Landschaftspflege), eingeladen von CSU-Umweltpolitiker Volker Bauer, auf in den Landkreis Roth.

Bauer setzt sich nicht nur im Parlament, sondern auch praktisch für Artenvielfalt ein. In Kammerstein begutachteten die LPV-Fachleute mit ihm seine Feuchtwiese inklusive Laichgumpe, Kopfweiden und Weiherbiotop, um ihm Tipps zur weiteren Gestaltung der Fläche durch Bepflanzung mit Apfelbäumen in den Randbereichen zu geben. Scholl und Menzel unterstützten außerdem den Vorschlag des Abgeordneten, die sog. Eh-da-Flächen am Gemarkungsrand (in gemeindlichem Besitz) nur noch einmal pro Jahr zu mulchen und bei künftigen Grabensäuberungen etwas sensibler vorzugehen, um die Grundwassersituation in angrenzenden Feuchtwiesen nicht zu verändern.

In Schwanstetten trafen sich Bauer, Menzel und Scholl mit dem langjährigen Zweiten Bürgermeister Fritz Schrödel (FW) und Vertretern des Obst- und Gartenbauvereins. Dieser hat die ehemalige BN-Streuobstwiese übernommen und 2017 umfangreich saniert. Diesen Einsatz lobte MdL Bauer. Da eine Förderung durch den LPV aktuell nicht möglich ist, da die Fläche durch die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt aufgrund in der Vergangenheit eingegangener Bäume als nicht geeignet eingestuft wurde, würdige Bauer den Einsatz des Vereins mit der Spende von vier Apfelbäumen. „Ich vertraue auf die Erfahrung von Fritz Schrödel und das Engagement des Obst- und Gartenbauvereins und bin zuversichtlich, dass sich die Fläche in den kommenden Jahren zu einem Kleinod an Biodiversität entwickelt“, erklärte Bauer.

Der LPV unterstützt den Verein dabei durch die Förderung der, die Streuobstwiese umgebenden, Heckenstruktur (im Mfr.-Haushalt 12,6%) und der Mahd des Magerrasens (im Mfr.-Haushalt 17,4%). Da 2017 witterungsbedingt eine zweite Mahd anfiel, für die durch den LPV, dem es auferlegt ist, nicht über Maß Fördermittel zu binden, keine Mittel beantragt wurde, konnte Bauer nur erreichen, dass noch zur Verfügung stehende Mittel an den Obst- und Gartenbauverein ausgezahlt werden. Bauer versprach abschließend, sich in München nach Möglichkeiten zu erkundigen, wie die Mittelausstattung der Landschaftspflegeverbände hier künftig flexibler gestaltet werden kann.