Schuljahr beginnt mit 4.300 neuen Lehrern in Bayern

Lkr. Roth/München (dn) Für rund 115.400 Erstklässler beginnt kommende Woche der Ernst des Lebens. „Um sie und rund 1,54 Millionen weitere Schülerinnen und Schüler auf Hochschule und Berufsleben vorzubereiten wird zum neuen Schuljahr die Zahl der Lehrkräfte um über 4.300 auf rund 150.000 erhöht“, freut sich Landtagsabgeordneter Volker Bauer, selbst Vater zweier schulpflichtiger Kinder. Seit 2012 hat der Freistaat keine einzige Lehrerstelle eingespart. Dass 2018 rund 850 zusätzliche Stellen geschaffen wurden, um die Bereiche Digitalisierung, Integration und Inklusion zu stärken, freut Bauer.

In den letzten Monaten half der Kammersteiner jungen Syrern Ausbildungsplätze zu finden und stieß am Gymnasium Hilpoltstein und der Mittelschule Georgensgmünd Pilotprojekte zum schülerzentrierten digitalen Lernen an. „Hier eine Mittelschule als qualitativ hochwertige Ausbildungsstätte unserer gesuchten Handwerker zu stärken war mir ein persönliches Anliegen. Auch im 212,5 Millionen Euro Digitalisierung-Förderprogramm des Freistaats werden bei 90 Prozent Förderquote die Schularten ausgewogen unterstützt“, so Mittelstandspolitiker Bauer.

„Die neuen Freiräume im G9 zu nutzten, um Werte und Zusammenhänge zu vermitteln, die unsere Gesellschaft wie Demokratie stützen, habe ich nicht nur bei diversen Zeitzeugengesprächen der letzten Jahre im Landkreis Roth gefordert, sondern mit Karl Freller auch in München. Kultusminister Bernd Sibler hat nun, auch in Reaktion auf gesellschaftliche Entwicklungen, die Initiative „Werte machen Schule“ und neue Schwerpunkte im Bereich der politisch-historischen Bildung auf den Weg gebracht“, freute sich Bauer und zeigte sich überzeugt, dass an allen bayerischen Schularten, die Voraussetzungen dafür geschaffen seien, „dass unsere jungen Menschen Angebote und Anregungen erhalten können, die ihnen Wege aufzeigen, Perspektiven bieten und sie zu verantwortungsvollen, selbstbestimmten jungen Menschen werden lassen – ob nun als Handwerker, Kaufleute oder Akademiker.“

Dass der Freistaat hier weitsichtig handelt, zeige sich etwa in der 2015 auf den Weg gebrachten Zweitqualifizierungsmaßnahme für Realschule- und Gymnasiallehrkräfte. Inzwischen haben rund 950 Lehrerinnen und Lehrer diese Maßnahme durchlaufen, die sie für den Einsatz an Grund-, Mittel- und Förderschulen vorbereitet und arbeiten in der Regel verbeamtet an diesen Schularten. Weitere rund 1.600 Lehrkräfte konnten für die Maßnahme gewonnen werden, so dass den Grundschulen gut ausgebildete Lehrkräfte zur Verfügung stehen, denen aufgrund begrenzter Planstellenzahl an Gymnasien oder Realschulen keine Verbeamtung hätte ermöglicht werden können.

„Bei uns stehen Lehrer weder massenhaft auf der Straße, noch müssen wir händeringend Quereinsteiger qualifizieren, um qualitativ hochwertigen Unterricht gewährleisten zu können“, so Bauer, „Bayern beutet keine Lehrer aus, wie es mancher aktuell im Wahlkampf glauben machen will. Rund zwei Prozent der Lehrkräften hatten, da Verbeamtung nach Leistungsprinzip im Staatsexamen nur nach jährlich freien Planstellen erfolgen kann, einen befristeten Vertrag zur Vertretung schwangerer oder erkrankter Lehrkräfte. Da dieser Bedarf nur für ein Schuljahr festgelegt werden kann, endet die Beschäftigung mit dem Schuljahresende.“