15 Mio. Euro für Dorfwirtschaften

Lkr. Roth (dn) Der Landtagsabgeordnete des Kreises Roth Volker Bauer kommt aus Kammerstein und gesteht: „Wir wissen vor Ort leidvoll, was es heißt, wenn das letzte Wirtshaus schließt.“ Daher schob Bauer kräftig mit an, als im letzten Jahr in der CSU-Landtagsfraktion über Gaststättenmodernisierung diskutiert wurde. Ministerpräsident Markus Söder brachte in der Folge im April 2018 eine Tourismusoffensive und Gaststättenmodernisierungsprogramm auf den Weg. Nach der Verabschiedung des Doppelhaushaltes durch den Bayerischen Landtag soll, so die Ankündigung durch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, die Förderung ab Mitte Mai umgesetzt werden. Neben einem internationalen kulinarischen Angebot will die Staatsregierung auch den von Einheimischen und Gästen gleichermaßen geschätzten Dorfwirtschaften eine Perspektive bieten.

Gefördert werden kleine Gastwirtschaften im ländlichen Raum. Es sollen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen mit bis zu 200.000 Euro beziehungsweise 40 Prozent Zuschuss unterstützt werden. Insgesamt sind derzeit jährlich 15 Millionen Euro im Doppelhaushalt vorgesehen.„Wir schützen Methusalembäume, aber sollen das Wirtshaus, in dem sich schon unsere Vorväter trafen, um bodenständig-regional zu speisen, zu feiern und das Dorfleben zu organisieren, schließen, weil es für Gastronomen – viele früher im Nebenerwerb als Wirt tätig – schwerer wird ihre Nische zu finden oder ihre Kinder von der Zukunftsfähigkeit der, auch für die heimische Landwirtschaft und Jagd als Partner wichtigen, Branche zu überzeugen?“ fragt Bauer rhetorisch.

Für die Staatsregierung keine Option. Dabei treiben CSU und FW nicht nostalgische Heimatütelei und nicht nur der Blick auf die Förderung regionaler Wertschöpfung. „Dorfwirtschaften sind auch Aushängeschilder – von Bierwerbung über Tourismus bis zur Unternehmensansiedelung – Bayerns in der Welt. Sie sind wichtige weiche Standortfaktoren und regionale Identitätsanker zugleich“, erklärt der CSU-Politiker. „Nach der Premierung der Genussorte, zu denen auch Gustenfelden und Spalt gehören, liefert die Staatsregierung mit der Förderung für Dorfwirtshäuser eine CSU-Bestellung. Das zeigt, was „Politik für die Heimat“ jenseits aller Diskussionen um Landesentwicklungspläne für uns meint“, ordnet Bauer die neue Förderung ein.