Bayerntakt zwischen IN und Nbg. kommt doch schon 2028

Roth/München (dn) Das neu konzipierte Bahnnetz „Isar-Noris-Altmühltal“ im Bereich Oberbayern, Mittelfranken, Schwaben wird ab 2024 neu ausgeschrieben, inklusive der Regionalexpresslinie RE zwischen München und Nürnberg. Dabei, teilte das Bayerische Kabinett am Dienstag mit, werden auch auf dem nördlichen Abschnitt der zweitschnellsten Nahverkehrsverbindung im deutschen Netz die Weichen auf einen durchgehenden Stundentakt ab 2028 gestellt.

„Ein Schritt in die richtige Richtung. Die Strecke ist mit deutlich über 4.000 Fahrgästen pro Tag eine der am besten angenommenen im Freistaat. Trotzdem gibt es nördlich der Donau auf der Strecke keinen durchgängigen Stundentakt, weil er im aktuell laufenden Vertrag zwischen Freistaat und DB Regio nicht vereinbart ist. Dabei ginge gerade auf dieser Strecke noch deutlich mehr, was klimafreundliches Pendeln angeht. Das belegen oft gestopft volle Züge“, so der Landtagsabgeordnete des Kreises Roth Volker Bauer, der selbst mehrmals im Monat ab Allersberg in den Landtag pendelt.

MdL Bauer setzte sich mit kritische Fragen für frühere Umsetzung ein

Dennoch zeigt sich der CSU-Politiker zufrieden, dass sich Staatsregierung und BEG zur Einrichtung des Bayerntakts zwischen Ingolstadt und Nürnberg nicht erst 2040 bekennen. Bauer hatte sich im August mit einem „Katalog an kritischen Fragen“ (Bauer) an die Bayerische Staatsregierung und Bayerische Eisenbahngesellschaft gewandt. Der Kammersteiner packte die parteiübergreifend im Rother Kreistag geäußerte Kritik in Frageform, ergänzt um Fragen zur Barrierefreiheit an Ausbaustrecken und die Abbildung des nördlichen Freistaats im Aufsichtsrat der Bayerischen Eisenbahngesellschaft „Das hat offensichtlich einen Nerv getroffen“, so Bauer. Wenige Tage später wurde ihm ein Gesprächstermin mit Vertretern des Bayerischen Staatsministerium für Bau und Verkehr und der BEG angeboten, den er gemeinsam mit Landrat Ben Schwarz (SPD) sowie Bgm. Daniel Horndasch (FW) und dem stv. Vorsitzenden der CSU-Kreistagsfraktion Michael Kreichauf wahrnahm.

Die vorgetragenen Argumente – neben der hohen Pendlerzahl auch die Bedeutung für den politisch gewollten weiteren Ausbau des schienenungebundenen ÖPNV in der Fläche (siehe Kreistagsbeschluss zu Expressbussen) – überzeugten. Bereits Anfang September wurde signalisiert, was im Oktober dann Koalitionsvertrag zwischen CSU und Freien Wählern nachzulesen war: „Wir halten am Bayerntakt fest. Taktlücken im Schienenverkehr wollen wir schließen z.B. Ingolstadt-Nürnberg“.

Bund weiterhin in der Pflicht Regionalisierungsmittel an die Länder anzupassen

In diesem Zusammenhang weisen Landtagsabgeordneter Volker Bauer und sein CSU-Kollege im Bundestag Ralph Edelhäußer darauf hin, dass die Regionalisierungsmittel des Bundes an die Länder weder für umfängliche Angebotsverbesserungen im Schienenpersonennahverkehr noch für einen raschen barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe (siehe Georgensgmünd) reichen, auch wenn der Freistaat letzteres zwischen 2015 und 2023 freiwillig mit 1,09 Milliarden Euro förderte.