Einen Schritt näher am TTZ im Kreis Roth

Beim Thema „Technologietransferzentrum (TTZ) im Kreis Roth“ Nägel mit Köpfen machen. Dieses Ziel wurde durch Prof. Dr. Tilman Botsch zu Beginn des zweiten Treffens mit Unternehmensvertretern aus dem Kreis Roth Ende April in Nürnberg unterstrichen. Der Vizepräsident der Hochschule Georg Simon Ohm Nürnberg betonte, durch den von Volker Bauer, MdL im März initiierten ersten Dialog sei man im Findungsprozess zügig vorangekommen. Ein Vorteil mit Blick auf die Ende Mai auslaufende Bewerbungsrunde 2024.

Neben verschiedenen Dialogen seit März antworteten 70 Unternehmen auf eine, von der Unternehmerfabrik gestartete, Umfrage zum Bedarf an Forschungszusammenarbeit. 61 Prozent erachten die Etablierung eines Hochschulstandorts im Kreis Roth als wichtig. 55 Prozent sind offen für eine Zusammenarbeit mit Hochschulen in den nächsten Jahren. Favorisierte Themenfelder: KI, Digitalisierung, Automation und Nachhaltigkeit. Im mittelständisch geprägten Kreis Roth überwiegen der Wunsch nach Vernetzung, projektbezogener Zusammenarbeit und einem wechselseitigen Transfer zwischen Forschung und Praxis.

Hochschulprofessoren pitchten vor lokalem Mittelstand

Auf dieser Grundlage stellten fünf Professoren 15 Unternehmensvertretern, MdL Bauer und, digital zugeschalten, Herrn Landrat Ben Schwarz, mögliche Profilfelder für ein TTZ im Kreis Roth in „5-Minuten-Pitches“ vor. Genannte und im Plenum diskutierte, aktuelle Herausforderungen sowie als künftig wichtig erachtete Entwicklungspfade wurden in der Folge den Hochschulkompetenzfeldern zugeordnet. „Das geht von E-Learning mit Prozessvisualisierung, über Themen, die das Handwerk beschäftigen, wie optimierte Aufriss-Planung bis hin zur „vernetzenden Gelbe-Seiten-Funktion“, die TTZs für die regionale Wirtschaft entfalten können“, fasste Abgeordneter Bauer zusammen.

Nach genauer Auswertung der Diskussionsergebnisse und verbindlicher Beteiligungsabfrage bei den Unternehmen durch die Hochschule wollen Bauer und Landrat Ben Schwarz gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Fraas und Dipl.-Ing. Sandra Knakrügge die notwendige Skizze für einen Förderantrag beim Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft in den kommenden drei Wochen erstellen. Ambitioniert, aber die von Prof. Dr. Botsch angestrebten „Nägel mit Köpfen“.

Hintergrund:

Die Zahl der Technologietransferzentren (TTZs) in Bayern soll 2024 weiter ausgebaut werden – bevorzugt in Kreisen ohne Hochschulstandort. Bis 20. Mai, so ein Schreiben durch Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) an die Hochschulpräsidenten, müssten interessierte Hochschulen eine Bewerbungsskizze einreichen; in verbindlicher Rücksprache mit der kommunalen Ebene (Stellung einer Immobilie) und Unternehmen, die sich in Form von Forschungsaufträgen oder einer Stiftungsprofessur zur TTZ-Ansiedlung bekennen, die vom Freistaat mit 5 bis 7 Millionen Euro gefördert wird.