Politik hautnah erlebt – und Europa beleuchtet

Kammerstein (dn) „Politik fasziniert mich. Und es hat mich daher auch interessiert, wie „Politik als Beruf“ aussieht“, begründete Lisa Osterrieder aus Kammerstein die Wahl ihres Praktikums. Genau wie ihre Klassenkameraden an der Wirtschaftsschule Schwabach musste die Schülersprecher ein einwöchiges Praktikum absolvieren. Osterrieder entschied sich für den Blick hinter die Kulissen des Abgeordnetenbüro von Volker Bauer. Der Kammersteiner wurde 2013 für den Kreis Roth in den Bayerischen Landtag gewählt worden. Aber Bauer ist kein Einzelkämpfer. In seinem Rother Büro unterstützen ihn bei seiner parlamentarischen Arbeit ein wissenschaftlicher Referent und ein Mitarbeiter bei der Organisation seiner Arbeit im Stimmkreis. Ihnen schaute Osterrieder über die Schulter und packte auch selbst mit an. In Projektarbeit erschloss sie sich die Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit.

„Das funktioniert für Politiker und ihre Projekte ähnlich wie für kleine Unternehmen“, kommentierte die 14-jährige Schülerin, nachdem sie an drei Tagen ein 2-minütiges Informationsvideo zur Bedeutung der EU für den Abgeordneten erstellte. Am wichtigsten sei es eine klare Botschaft zu haben, seine Zielgruppe zu kennen und den richtigen Content für den richtigen Kanal zu erarbeiten. Lisas Video findet sich online auf Gedanken zu Europa

Neben politischer Kommunikation befasste sich die Schülerin auch mit den Notwendigkeiten einer geordneten Büroorganisation – Excel inklusive. „Das war aber weniger spannend“, so das ehrliche Fazit der Kammersteinerin. Den bleibendsten Eindruck hinterließ jedoch ihr Besuch im Bayerischen Landtag. „Zu sehen, wie Demokratie praktisch funktioniert, wie intensiv zum Teil die Debatten im Plenum geführt werden, obwohl es dort nur noch um die Darstellung geht, ist schon beeindruckend“, kommentierte die Schülerin und verwies damit darauf, dass die hauptsächliche inhaltliche Arbeit der Abgeordneten in den Ausschüssen und fraktionsinternen Arbeitsgruppen stattfindet. Ein Wochenpraktikum bei einem Abgeordneten kann Osterrieder interessierten Jugendlichen nur empfehlen. „Es schärft den Blick dafür, dass Politik wirklich Arbeit ist und nicht nur Wünsche auf Pappschilder zu malen.“