Lärmschutz: Haag und Röthenbach entlasten

Lkr. Roth (dn) Die oberfränkische Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär wird Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium. Diese Meldung ließ den mittelfränkischen CSU-Landtagsabgeordneten Volker Bauer kurz aufhorchen, hatte er sich doch im Herbst mit Nachdruck mit einigen „Problemstellen“ an Bundesautobahnen im Kreis Roth an Bär gewandt. Beruhigt nahm Bauer zur Kenntnis, dass der neue Titel seiner Bundestagskollegin nur die Zeit der geschäftsführenden Bundesregierung betrifft, die bis zur Kabinettsführung im Amt bleibt. „Außer dem Titel ändert sich nichts. Ich arbeite weiter wie bisher“, versicherte Bär. Bauer freut’s, hatte Bär doch im September versichert, es gelte, „das Momentum der Koalitionsverhandlungen (zu) nutzen, um mehr Mittel für Lärmschutzmaßnahmen heraus zu handeln, da Lärm immer eine Belastung ist.“

Bauer hofft darauf, dass die auf Höhe Schwabach begonnenen Lärmschutzbauten zeitnah auch nach Westen fortgesetzt werden. Denn, so der CSU-Abgeordnete, „es ist zwar schön, dass ein sechs bis acht Meter hohes Bauwerk aufgrund des sechsspurigen Ausbaus kommen soll. Dass dieses auf Höhe Haag aber erst kommen soll, wenn der Ausbau bis Ansbach abgeschlossen ist, während wenig hundert Meter weiter, die Mauer steht, ist in der Gemeinde kaum zu vermitteln.“ Dass es nicht sinnvoll ist, einen Lärmschutz zu bauen und dann die Autobahn zu verbreitern, stellt Bauer nicht in Frage, forderte aber einen schrittweise Aufbau des Lärmschutzes, bereits bevor der Ausbau bis Ansbach abgeschlossen ist.

Außerdem wandte sich Bauer in den letzten Wochen mit Blick auf die A73 bei Röthenbach St. W. an Staatssekretärin Bär und den für Geschwindigkeitsbeschränkungen zuständigen Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann. Bislang wurde eine Geschwindigkeitsreduzierung zum Leidwesen der Anwohner, die bereits vor dem Ausbau der A73 in Röthenbach lebten, mit Verweis auf errechnete Lärmwerte abgelehnt. Grundlage ist die durchschnittliche Verkehrsbelastung einer Strecke. Der Durchschnitt auf deutschen Autobahnen liegt bei ca. 48.000 KfZ pro Tag. Bislang teilte das Innenministerium dem Abgeordneten Bauer auf Anfragen mit, eine Reduzierung in Röthenbach sei nicht möglich, da lediglich 42.276 KfZ (Messung 2014) den Wendelsteiner Ortsteil passierten.

„Die neuen, im Januar 2017 veröffentlichten, Messzahlen aus dem Jahr 2015 belegen jedoch 50.500 Fahrzeuge und damit eine Steigerung von 19,5 Prozent. Das liegt über anderen, geschwindigkeitsbeschränkten Abschnitten der A73“, so Bauer. Der CSU Landtagsabgeordnete forderte Mitte September eine Verbesserung der Situation für die Menschen in Röthenbach St.W. und verwies darauf, dass nach Auskunft des Ministers vom Februar 2017, bei einer Erhöhung um 20 Prozent von einer Steigerung der errechneten Belastung um 1 db (A) und damit auf den notwendigen Auslösewert für Röthenbach St. W. auszugehen ist. Bislang blieb eine Reaktion aus dem Ministerium aus, auch wenn die Maßnahme durch bestehende Verkehrsregelanlagen vergleichsweise einfach und kostengünstig umzusetzen wäre.