Bauer setzt sich für Schwimmausbildung ein

Roth (dn) 2017 beschäftigte sich der Bayerische Landtag mit der Frage, wer im Freistaat Verantwortung dafür trägt, dass Kinder schwimmen lernen. Auch im Landkreis Roth wurde das Thema diskutiert, da viele, in den 1960er und 70er Jahren erbaute kommunale Frei- und Hallenbäder heute die Kommunen mit hohen Betriebskosten belasten und millionenteuer saniert werden müssen. „Das ist selbst zu Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen schwer“, gibt CSU-Landtagsabgeordneter Volker Bauer zu, der den Ruf nach dem Staat daher verstehen kann, aber gleichzeitig relativierte: „Schwimmunterricht ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie mit Verweis auf Bildungsziele allein auf den Staat abzuwälzen würde weder der elterlichen Verantwortung noch der hervorragenden Arbeit von Wasserwacht und DLRG bei der Schwimmausbildung gerecht. Außerdem ist es für Lehrer kaum möglich dreißig Schülern nachhaltig Schwimmfähigkeiten beizubringen, wenn die Kinder in ihrer Freizeit nicht ins Wasser kommen“, so Bauer, der bei seinen eigenen Kindern auf die professionelle Ausbildung der Wasserwacht vertraute.

Im Herbst setzte die CSU-Mehrheitsfraktion im Bayerischen Landtag einen Arbeitskreis ein, der – unter Mitwirkung des Vorsitzenden der Wasserwacht Bayern Thomas Huber, MdL – erörtern soll, wie der Schwimmunterricht im Freistaat künftig auf solide Füße gestellt werden kann. Volker Bauer traf sich deshalb Ende November mit dem Vorsitzenden der Wasserwacht Südfranken Helmut Köhler und Vertretern der ein Frei- oder Hallenbad betreibenden Kommunen. „Wir werden nicht alle Wünsche erfüllen können“, so Bauer mit Blick auf die Bürgermeister Manfred Preischl (Greding, Hallenbad jährlich ca. -360.000 €), Daniel Horndasch (Allersberg, Freibad jährlich ca. -250.000 €), Dieter Knedlig (2. Bgm. Heideck, Freibad jährlich ca. -150.000 €), sowie die Vertreter der Werke Georgensgmünd Michael Klemm und Stefan Blum (Hallenbad jährlich ca. -250.000€) und Roth Martin Kuhlhüser (Freibad, jährlich ca. -400.000€). Es gehe ihm jedoch darum, aus erster Hand die Herausforderungen zu erfahren und Anliegen in den Arbeitskreis der Landtagsfraktion mitzunehmen.

Nach zwei Stunden fachlichen Austausch nahm Bauer einige Punkte mit nach München: Eine Gebührenfinanzierung kommunaler Bäder ist aufgrund sonst aufzurufender „Mondpreise“ nicht möglich, da sich Betriebs- und Sanierungskosten seit dem Bau erheblich verteuert haben. Dort, wo Hallenbäder schließen, wächst die Zahl der Nichtschwimmer, da schulischer Unterricht nicht mehr stattfindet. In Freibädern herrscht nicht nur Nutzungsdruck aufgrund kurzer Saison, sondern werden von den Lehrkräften mit Blick auf Wassertiefe (vgl. Sprungturm) auch höhere Anforderung bei der Retter-Eignung gestellt. Köhler regte deshalb eine „Gruppierung“ der Bäder in „Freibad = Spaßbad“ und „Hallenbad = Ausbildungsbad“ im Hinblick auf mögliche Förderungen an. Vor diesem Gesichtspunkt sollte bei anstehenden Sanierungen aus energetischen aber auch rettungstechnischen Gründen Wassertiefen nicht unnötig groß gehalten werden. Bauer versprach sich für eine Förderprogramm „Energetische Schwimmbadsanierung“ einzusetzen, um es Kommunen zu erleichtern, ihre Betriebskosten z.B. durch Umstellung auf Solarthermie-Heizungen nachhaltig zu senken. Die Kommunalvertreter forderten außerdem, dass schulisch (mit-)genutzte Bäder ihre Förderfähigkeit auch behalten können, wenn sie mischkonzeptionell (z.B. durch Anbau von Saunen oder Wohnmobilstellplätzen) gestaltet werden, um das anfallende Defizit zu verringern. Sie begrüßten deshalb abschließend Bauers Vorhaben für eine Förderung der Schwimmfähigkeiten und Schwimmbäder durch staatlich geförderte Dauerkarten zu werben. Der CSU-Abgeordnete schränkte jedoch ein: „Das ist ein richtig hartes Brett, das es hier zu bohren gilt.“