Grundwasserpegel im Kreis Roth „sehr niedrig“ | Bauer: Versickerung und Nutzung optimieren

Im Spalter Hügelland wurden mit dem Beschluss staatlicher Förderung 2021 die Weichen auf nachhaltige, konfliktreduzierende Wassernutzung gestellt.

Kreis Roth (dn) Orange heißt kritisch. Und orange knallt es seit Wochen von der Karte des Gewässerkundlichen Dienst des Landesamts für Umwelt, wenn man die Grundwasserpegel im Kreis Roth betrachtet. Mindorf (Oberer Keuper) sowie die Quartär-Messstellen bei Hügelmühle, Petersgmünd, Pfaffenhofen und Kleinschwarzenlohe weisen seit längerem „sehr niedrige“ Pegelstände auf; Eckersmühlen oft. „Im Oberen Grundwasserstock machen sich die vergangenen zu trockenen Jahre in Nordbayern deutlich bemerkbar“, zeigt sich CSU-Landtagsabgeordneter Volker Bauer besorgt aber wenig überrascht.

Im Vergleich zum südbayerischen Raum ist geringerer Niederschlag in Franken historisch normal, da sich Wolken nicht an steilen Bergflanken abregnen können. „Um hier Hochwasserschutz mit Dürreschutz zu verbinden, hat die CSU in den 1980er Jahren die Wasserüberleitung über Rednitz und Maindonau-Kanal durchgesetzt. Im Übrigen gegen eine SPD-geführte Bundesregierung und protestierende Grüne. Davon profitiert heute Flora und Fauna am Main, der ohne Wasser aus Donau und Brombachsee in den letzten zehn Jahren sonst mehrfach mit dramatischen Folgen gekippt wäre“, merkt Bauer an.

Ein weiterer Vorteil für den Kreis Roth zeigt sich erst bei genauerem Hinsehen. Die Messtellen im Oberen Grundwasserstockwerk reagieren, abhängig von Mächtigkeit und Durchlässigkeit der jeweiligen Überdeckung, normalerweise verhältnismäßig schnell auf versickerndes Niederschlagswasser. An ihnen kann anhaltende Trockenheit gut abgelesen werden. In Talräumen stehen sie jedoch häufig auch in enger Beziehung zu den Wasserständen oberirdischer Gewässer. „Es verwundert daher nicht, dass die Pegel in Eckersmühlen und Pfaffenhofen zwar jahreszeitlich bedingt schwankende Werte aufweisen. An ihnen zeigt sich aber durch die konstante Wasserführung der Überleitungsflüsse Rednitz und Roth kein stetiges Absinken der Grundwasserpegel. Ein solches sehen wir leider an den anderen Messstellen im Landkreis, selbst dort wo sie gewässernah sind“, so der CSU-Umweltpolitiker.

Der Haltung des Expertenrats Wasserzukunft der Staatsregierung, die Ressource Wasser effektiver zu nutzen, stimmt Bauer daher unter Verweis auf die negativen Folgen sinkender Grundwasserpegel für Forst- und Landwirtschaft zu und verweist auf entsprechende Anträge aus seiner Feder zu versickerungsoptimiertem Wald- und Städtebau und einer strukturreicheren, windbrechenden Landschaftsgestaltung aus den Jahren 2016, 2019 und 2020.

Der Stimmkreisabgeordnete des Kreises Roth unterstreicht aber auch klar seine abweichende Meinung im Bereich der Bewässerung: „Wir reden von mehr Autarkie auch bei der Produktion von Lebensmitteln. Dann dürfen wir nicht fragen „Bewässerung ja oder nein“, sondern müssen uns fragen „Wie geht’s nachhaltig?““ Dies meine eine verbesserte Nutzung von gereinigtem Grauwasser und im Bereich von Sonderkulturen auch des Uferfiltrats im Bereich der Wasserüberleitung. Denn, so Bauer: „Wenn durch den Bewässerungsverband Spalter Hügelland pro Jahr x tausende Kubikmeter Trinkwasser gespart werden können und außerdem regionale Wertschöpfung bis in den Tourismus hinein stärken, dann sind die 10 Millionen Euro, die ich im Umweltministerium einwerben konnte, gut investiertes Geld.“

Link zum zitierten Kartenmaterial

https://www.gkd.bayern.de/de/grundwasser/oberesstockwerk/regnitz