Juraleitung kann Pilotprojekt für 380kV-Erdverkabelung werden

Lkr. Roth (dn) Am Abend des 28. Januar beschloss die Mehrheit der Abgeordneten im Deutschen Bundestag die Änderung des Bundesbedarfplangesetzes. Beschlossen wurde auch die Notwendigkeit der Erneuerung der Juraleitung als 380 kV-Trasse. Gleichzeitig kann teilweise erdverkabelt werden.

Landtagsabgeordneter Volker Bauer, der nach dem Wechsel von Marlene Mortler ins Europaparlament noch bis Oktober „mit einem Auge die Geschehnisse in Berlin mitverfolgen muss“ (Bauer), zeigt sich mit dem Ergebnis nur teilweise zu frieden. Der CSU-Politiker hatte nach Gesprächen mit verschiedenen Bürgerinitiativen, Bürgermeistern und Bundestagskollegen angeregt, die Notwendigkeit einer 380kV-Trasse generell kritisch zu prüfen und sie ggf. teilweise erdzuverkabeln, um neue Belastungen zu vermeiden. „Mir wäre eine Erneuerung mit 200kV auf der Bestandstrasse am liebsten gewesen“, erklärt der Elektromeister, da er sich mit Blick auf installierte Leistung, erwartete Zuwächse und Speichermöglichkeiten von Solarenergie im Freistaat schwer tut, den Bedarf zu erkennen.

Für den Kreis Roth sei die Entscheidung aber auch positiv, so der CSU-Politiker. Wie von ihm und zahlreichen Landes- und Bundespolitikern entlang der Trasse von Raitersaich nach Ludersheim in Niederbayern gefordert, wurde nicht nur die energiepolitische Notwendigkeit der Juraleitung festgestellt, die mit 380 kV auf bislang noch unklarer Route durch die Region geführt werden soll. Beschlossen wurde auch, dass „kunststoffisolierte Erdkabel mit einer Nennspannung von mehr als 320 Kilovolt bis zu 525 Kilovolt die Anforderungen an die technische Sicherheit im Sinne des §49 des Energiewirtschaftsgesetzes“ erfüllen und die P53 als „Vorhaben 41: Höchstspannungsleitung Raitersaich-Ludersheim-Sittling-Altheim […] als Pilotprojekt nach Maßgabe des §4 BBPIG als Erdkabel errichtet und betrieben oder geändert werden kann.“

„Die kann-Formulierung im Gegensatz zur priorisierenden soll-Formulierung anderer Trassen zeigt mir, dass die Region und ihr neuer Vertreter im Bundestag ab Herbst weiterhin wachsam bleiben müssen, damit die Trasse entlang des Bestands teil-erdverkabelt wird nicht zu neuen, großräumigen Belastungen für Mensch und Natur führt“, so Bauer