Mahnung für die Nachwelt: „Nie wieder Krieg!“

Roth (dn) 40 Zeitzeugen und knapp 220 Gästen an acht Orten in allen Teilen des Landkreises. Der Landtagsabgeordnete des Stimmkreis Roth Volker Bauer ist zufrieden mit der Bilanz der von ihm in den vergangenen Wochen organsierten Zeitzeugengespräche im Landkreis Roth. Bei vielen, regional geprägten Erzählungen hörte man bei allen Veranstaltungen eine Aussage immer wieder: „Nie wieder Krieg.“ Außerdem tauchte in allen Gesprächen auf, dass die Befreiung durch die Amerikaner für nahezu alle die erste Begegnung mit Farbigen war und dass die GIs überall vor allem eines wollten: Eier.

„Nie wieder Krieg.“

 

In Kammerstein stand beim Gespräch mit Karl Gsänger, Georg Rahnhöfer und Alois Scholz die Flucht nach Hause und der Absturz eines US-Bombers im Mittelpunkt. In Abenberg stach der tödliche Einschlag einer deutschen Artilleriegranate aus den Gesprächen mit Franz Kornbacher, Richard Bieger und Anton Bösl heraus. In Obermässing war es Leo Himers Geschichte die neben den Schilderungen von Johann Hackner, Karl Schregl, Martin Netter, Alfons Schmidt, Sebastian Hofbeck, Michael Harrer und Benedikt Regensburger in Erinnerung bleib: bereits auf dem Kriegerdenkmal eingraviert meldete er sich 1955 aus Litauen, da er dort auf der Flucht Unterschlupf und später eine Lehrstelle gefunden hatte.

In Allersberg erinnerten Theresia Hofbauer, Johann Schneider, Willy Bittner und Michael Eibner an die mutige Tat des örtlichen Kaplans, der gegen die Anordnung der SS mit weißer Fahne zu den Amerikanern ging und so den Markt vor noch größerer Zerstörung bewahrte. Nicht Flucht, sondern Vertreibung kam bei den Zeitzeugen Josef Meier, Anni Kugler, Fabian Bimüller und Walter Schuster in Mühlstetten zur Sprache. In Stauf drängten sich 50 Gäste, um den Schilderungen von Gefechten, Genickschüssen und Flugzeugabsturz durch die Zeitzeugen Hans Gerngroß, Ernst Winkler, Michael Schmidt, Erich Lettenmayer, Fritz Pfitzinger, Karl-Heinz Denzler, Erich Näpfel, Karl Müller lauschen.

Sage und schreibe sechs Zeitzeugen fanden sich in Spalt. Erwin Maurer, Willi Scheuerlein, Ludwig Hofmann, Heinrich Arnold, Karl Hertlein und Marianne Schröder sprachen über den Einmarsch der Amerikaner und die Erlebnisse in der Kriegsgefangenschaft. Schmunzeln mussten die Gäste als Heinrich Arnold berichtete, wie seine Befragung durch einen GI ablief. „Where are you from?“ habe ihn der Amerikaner gefragt. „I bin römisch-katholisch?“ antwortete Arnold und kam wenig später frei. Bei den letzten Zeitzeugengesprächen in Heideck nahm neben Adolf Herler, Karl Wechsel und Heinrich Ring auch der ehemalige Bundesbauminister und Ehrenbürger der Stadt Heideck Oscar Schneider teil. Er lobte vor allem den Zusammenhalt in der Stadt. Auch während des Nationalsozialismus wurde in Heideck „sehr frei gesprochen. Aber verraten wurde keiner.“