Mehr Verantwortung und Freiheit für Jugendliche

Kammerstein (dn) „Manche Parteien versuchen wahltaktisch Verantwortung und Berechtigung beim Wahlrecht zu trennen. Wir geben Jugendlichen im ländlichen Raum effektiv mehr Verantwortung und Freiheit“, unterstreicht CSU-Landtagsabgeordneter Volker Bauer mit Blick auf erfolgte und im Herbst anstehende Reformen bei den Moped-Führerscheinen.

„Zu meiner Zeit sollte ein mit 15 Jahren fahrbares Mofa noch 25km/h laufen. Mit 16 Jahren sollten 125er bis 80km/h gefahren werden“, berichtet der Kammersteiner vielsagend aus seiner Jugend im ländlichen Raum. „Heute dürfen 125er bis 15 PS schon mit 16 Jahren offen gefahren werden. Und im Herbst kommt ein weiterer Zuwachs an Freiheit und eine Entlastung für viele „Elterntaxis““, so der zweifache Vater.

15 Jährige sollen dann in der Führerscheinklasse AM Leichtkrafträder bis 50ccm, 5 PS und 45km/h fahren dürfen, wenn ihnen eine entsprechende Reife durch ihre Erziehungsberechtigten bescheinigt wird und, vor allem mit Blick auf das vorliegende ÖPNV-Angebot, in Einzelprüfung durch die Fahrerlaubnisbehörden ein Bedarf erkannt wird.

Nachdem auf Bundesebene das Straßenverkehrsgesetz geändert wurde und ein Modellversuch in einigen Bundesländer im April endete, erlaubten manche Länder das 50er-Fahren mit 15 generell. „Da der Modellversuch unterschiedlich bewertet wurde, geht Bayern, bewusst einen etwas differenzierten Weg“, berichtet Bauer, der selbst über 100.000 Kilometer auf zwei Rädern zurückgelegt und sich kürzlich gegen Sonntagsfahrverbote für Motorräder ausgesprochen hat.

„Es geht darum, Freiheit mit Sicherheit in Balance zu halten. Wenn Jugendliche zwischen Spalt und Schwabach 20 Kilometer zur Ausbildung oder zum Sport in zunehmenden Spielgemeinschaften pendeln müssen, ist das bei der Abwägung etwas anders, als wenn Teenager im Münchner S-Bahn-Ring aufwachsen.“

Auch eine Aufweichung des verkehrspädagogischen Erfolgskonzepts Begleitetes Fahren ab 17, wie von den Freien Wählern aufgeworfen, sieht Bauer kritisch und verweist darauf, dass die meisten Unfälle in Bayern auf Landstraßen und überproportional häufig unter Beteiligung junger Autofahrer passieren.