NATUR. HEIMAT. BAYERN. – Bauer schiebt Bodenbrüterschutz in Bayern an

Heute trifft sich der Landtagsabgeordnete Volker Bauer in München mit seinen Fraktionskollegen vom Arbeitskreis „Umwelt und Verbraucherschutz“ zur Herbstklausur. Ein großes Thema wird der Schutz von Bodenbrütern und Artenschutz im Freistaat sein. Ein Entsprechendes Programm soll Bauer im Auftrag federführend ausarbeiten. Ende September traf sich der Kammersteiner deshalb mit verschiedenen Verbänden zum Bodenbrüter-Dialog. Hier der Pressebericht mit freundlicher Genehmigung von Robert Schmitt.

LANDKREIS ROTH – 40 Millionen Euro will die Bayerische Staatsregierung im kommenden Jahr außerplanmäßig und zusätzlich in Flora und Fauna des Freistaats investieren. Das Geld wird ausschließlich in konkrete Projekte vor Ort fließen, um die Artenvielfalt zu stärken. Im Auftrag des Ministerpräsidenten soll der Kammersteiner Landtagsabgeordnete Volker Bauer (CSU) einen Maßnahmenkatalog für die Verbesserung der Lebensräume von Wiesenbrütern erstellen. Der Bestand von Rebhuhn, Kiebitz, Braunkehle und Feldlerche geht seit Jahren bedrohlich zurück.

Als Einstieg hat Bauer die Spitzen der wichtigsten Verbände im Landkreis Roth an einen Tisch gebracht. Die hochkarätige Expertenrunde aus Vertretern von Bauern- und Jagdverband, Landesbund für Vogelschutz, Landschaftspflegeverband Mittelfranken, der Bayerischen Kulturlandstiftung und der Kreisjagdberater begrüßten diese Initiative. Größte Einigkeit herrschte dabei mit Blick auf die Bauern. „Ohne Landwirtschaft ist das nicht zu machen“, hieß es unisono. Thomas Schmidt, Bauernverbandschef im Landkreis Roth, plädierte für produktionsintegrierte Maßnahmen und weniger Bürokratie. „Es muss praktikabel sein, denn ich verzichte auf ein Programm, wenn die Auflagen zu groß sind“, erklärte der Landwirt aus Kraftsbuch, der sich insbesondere einer Ausdehnung von Blührandstreifen nicht verschloss. „Es müssen mehr Blühflächen entstehen“, mahnte LBV-Landesvorsitzender Dr. Norbert Schäffer an. „Das nützt auch Insekten und Bienen.“

Die Verbändevertreter fanden auch in weiteren Punkten einen gemeinsamen Nenner. So sahen sie die Höhe des finanziellen Ausgleichs für die Landwirte als ebenso entscheidend an wie die Beratung vor Ort. „Artenvielfalt braucht Geld“, sagte Klaus Fackler vom Landschaftspflegeverband. „Mehr Beratung in der Fläche“ forderte Dr. Norbert Schäffer. Weil Menschen vor Ort fehlen, die Landwirte und Förderprogramme verknüpfen, geben die Behörden jährlich Geld zurück, berichtete Dr. Schäffer. „Erfahrung vor Ort und Geld entscheidet“, stimmte Dr. Tobias Zehetmair von der Bayerischen Kulturlandstiftung zu. „Wenn der Ausgleich stimmt, machen wir das“, erklärte Thomas Schmidt und bekam Unterstützung vom LBV. „Die Rechnung darf nicht beim Bauern landen“, so Dr. Schäffer.

„Wir müssen Strukturen in die Landschaft bringen, dabei ist ein Netzwerk sehr wichtig“, ergänzte Peter Fackler. Kreisjagdberater Ernst Heinlein sah hier die Flurbereinigung am Drücker. „Sie kennt die Flächen und könnte Biotope schaffen“, so Heinleins Überzeugung. Sein Kollege Hans Heyder berichtete vom Erfolg früherer Programm, wenn guter Kontakt zu den Bauern gepflegt wird. „Da sind viele Hektar Blühflächen, Hecken und Streuobstwiesen entstanden“, wusste er aus eigener Erfahrung. Seiner Meinung nach muss man die Organisation der Förderung so abwickeln, dass die Landwirtschaft die Projekte ohne Belastungen umsetzen kann. „Als Berater des Programms ‚Agrarökologie‘ hatte ich freie Hand, da haben die Leute gerne mitgemacht“, so Heyder.

„Wir sind voll auf Eurer Seite“, versicherte Prof. Dr. Jürgen Vocke. Der Präsident des Bayerischen Jagdverbands wies vor allem auf die neue Jagdakademie samt Umweltstation seines Verbands in Wunsiedel hin. Dort züchte man Wiesenbrüter und gebe sie mit der Auflage an Revierjäger ab, sie nicht zu bejagen. „Wir Jäger sind ein Naturschutzverband“, fügte Jagdverbandspressesprecher Thomas Schreder hinzu. Er trat für einen wildtiergerechten Getreideanbau ein und sah die Politik in der Pflicht. „Sie muss Anreize für die Landwirte schaffen“, so Schreder. In diesem Zusammenhang lobte Prof. Dr. Vocke den gelungenen Dialog. „Volker Bauer ist bislang der einzige Abgeordnete, der zu so einem Spitzengespräch eingeladen hat“, erklärte er. Bauer selbst sah nachhaltige Erfolge durch die zusätzliche Förderung der Staatsregierung insbesondere dann in greifbarer Nähe, „wenn Landwirtschaft, Naturschutz und Jäger kooperieren“.