Neue Konzepte für Tante Emma gesucht

Banner Dorfladen

Röttenbach(dn) Seit 2012 gibt es in Röttenbach am Gemeindezentrum einen Dorfladen. Direkt am Ort können sich auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität (z.B. Senioren) selbstständig mit vornehmlich regionalen Lebensmitteln versorgen und Kinder im sozialen Umfeld erste Erfahrungen mit Einkaufsbesorgungen machen. Für den Vorstandsvorsitzenden der hinter dem Dorfladen stehenden Genossenschaft Markus Mohr ist deshalb klar: „der Dorfladen ist eine wertvolle Einrichtung und sozialer Treffpunkt in Röttenbach.“

Diese Meinung teilt auch Bürgermeister Thomas Schneider und die Mehrheit des Gemeinderates. Darum schob die Kommune das Projekt mit 5.000 Euro für Gründungsberatung an, warb bei den Bürgern und Unternehmen für Anteilszeichnungen im Wert von 75.000 Euro und schießt über den Gemeinderat seit 2,5 Jahren monatlich 650 Euro zur Deckung der Energiekosten zu. Aber selbst mit dieser Förderung und einem Umsatz von etwa 30.000 Euro sei das Konzept „Spitz auf Knopf gestrickt“ erklärt die 2. Vorsitzende Michaela Padua. Nur durch die Förderung der Kommune und viel ehrenamtliche Arbeit im Hintergrund – etwa in Vorstand und Aufsichtsrat – könne der Dorfladen existieren, finanzieller Spielraum etwa für Mitarbeiterschulungen oder die energetische Weiterentwicklung des Ladens bestehe nicht. Darum hat sich die Genossenschaft nun an den Landtagsabgeordneten des Stimmkreises Roth Volker Bauer, MdL gewandt.

Der CSU-Politiker zeigte sich sehr angetan von der im Dorfladen geleisteten Arbeit. Im Vor-Ort-Gespräch mit den Vorstandsmitglieder Markus Mohr, Michaela Padua und Aufsichtsratmitgliedern Thekla Singer und Franz Pappenheimer versprach Bauer daher sich auf mehreren Ebenen für den Dorfladen einzusetzen. Dem Energieversorger möchte Volker Bauer eine Zusammenarbeit mit dem Dorfladen im Rahmen eines Corporated Social Responsibility – Projekts empfehlen. In Werner Wolf, dem Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sieht der Politiker den idealen Partner für die Weiterentwicklung der Produktpalette im Hinblick auf regionale Erzeuger und im Hinblick auf innovative und öffentlichkeitswirksame „Events“ wie „Beratung zum gesünderen Einkaufen im Dorfladen“. Ans Bayerische Staatsministerium der Finanzen will Bauer sich mit der Frage wenden, ob es Fördermöglichkeiten gibt und auf die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung will Bauer mit der Bitte zugehen, bayernweite Referenten zur Weiterentwicklung von Mitarbeitern etwa in Dorfläden, Sozialkaufhäusern etc. anzubieten.

Außerdem forderte der Abgeordnete die Verantwortlichen auf, sich ganz gezielt in der Gemeinde nach „Vertriebsprofis und Marketingspezialisten umzuhören, die es in den meisten Neubaugebieten gibt.“ Vielleicht so Bauers Hoffnung könne hier ja noch der ein oder andere von einem Engagement für die Heimatgemeinde überzeugt werden. Thekla Singer, Mitglied des Dorfladen-Aufsichtsrats, zeigte sich abschließend zuversichtlich. „Wenn nur die Hälfte dieser Anfragen greift, dann ist dem Röttenbacher Dorfladen schon ein gutes Stück weit geholfen.“