Weg frei für Gigabit in Kammerstein

Kammerstein(dn) Bis 2025 sollBayern flächendeckend ans Gigabit-Internet angeschlossen sein.Privaten Haushalten steht dann 200 Mbit/s schnelles Internet zurVerfügung, öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen sogar 1000Mbit/s, also ein Gbit/s. In Kammerstein wird dies schon deutlich früher der Fall sein. Durch ihren gemeinsamen Einsatz erreichten es Bürgermeister Walter Schnell und Landtagsabgeordneter Volker Bauer sowie Breitbandpate Mario Gersler, dass Kammerstein, als eine von nur sechs Kommunen im Freistaat für das Pilotförderprojekt Gigabit ausgewählt wurde.

Dennoch war lange nicht sicher, ob die Förderung kommt. Die EU hatte Bedenken angemeldet, ob es sich bei einer staatlichen Ausbauförderung bei vorliegenden 30mbit/s nicht um unzulässige Beihilfe handelt. In den vergangenen Monaten gab es auf EU-Ebene deshalb Diskussionen, ob ein solches deutschland- und europaweit pionierhaftes staatliches Eingreifen in den Markt zulässig sei. Die CSU im Kreis Roth hat das Thema aufmerksam verfolgt. Kreisvorsitzender Bauer wandte sich im Juni schriftlich an Ministerpräsident Dr. Markus Söder, der ehemalige JU-Kreisvorsitzende Daniel Nagl im August an die Digitalministerin auf Bundesebene Dorothee Bär und im Oktober an ihre bayerische Amtskollegin Judith Gerlach mit der Bitte, das Thema mit Nachdruck auf europäischer Ebene zu vertreten und hier im Sinne der Kommunen Druck zu machen – erfolgreich. Anfang September hat die EU grünes Licht für das Gigabit-Pilotprojekt gegeben.

„Natürlich stehen beim flächendeckenden Gigabit-Ausbau die Netzbetreiber in der Pflicht. Und auch der Bund muss seinen Anteil unbürokratisch erbringen“, erklärt der Kammersteiner Landtagsabgeordnete Volker Bauer. Aber dass es dem Freistaat seit Dezember möglich ist „wirklich schnelles Internet“ (Bauer) zu fördern, ist für den CSU-Politiker wichtig. „30 Mbit/s sind nichts, womit ich Unternehmen und junge Familien für den ländlichen Raum begeistern kann, zumal dann wenn nicht einmal diese überall verfügbar sind. Dass der Freistaat sich bayernweit andere Ziele steckt, ist ein weiteres Mal Vorbild in Deutschland.“ Bauer spielt damit darauf an, dass der Freistaat in den letzten Jahren bereits ein 1,5 Milliarden Euro Förderprogramm für den flächendeckenden Breitbandausbau auf den Weg brachte. Rund 12 Millionen Euro gingen in den Kreis Roth.